§ 34 SGB VIII – Geschwister – WG


Die Wohngruppe wurde für vier Geschwister einer Familie geplant und konzipiert. Inzwischen wurden die ersten zwei Bewohner*innen in die Selbständigkeit entlassen und neue Kinder sind eingezogen. Aktuell wohnen in der Wohngruppe zwei Geschwisterpaare, die von uns bis zur Volljährigkeit betreut werden. Die Geschwisterwohngruppe bietet dabei einen familienähnlichen Alltag außerhalb der Familie. Der Tagesablauf wird so familiennah wie möglich im gewohnten Umfeld der Kinder gestaltet.
Das Team bietet so die Möglichkeit, in einer familienähnlichen Gemeinschaft mit professioneller sozialpädagogischer Kompetenz für die Kinder und Jugendlichen neue stabile Lebensperspektiven zu entwickeln.


  • 4 Plätze
  • zwei zusammengelegte 3 – Raumwohnungen mit vier Zimmern für die Kinder/ Jugendlichen, einem Gemeinschaftsraum, einem Zimmer und Büro für die Betreuer, 2 Bädern und einer Küche in Dresden Prohlis
  • Team bestehend aus 6 Fachkräften
  • intensive Arbeit mit der Herkunftsfamilie
  • Betriebserlaubnis 3 – 21 Jahre
  • 365 Tage im Jahr geöffnet

Auch wenn wir von unserer Prämisse „Ambulant vor Stationär“ überzeugt sind, kann das Familiensystem Auch wenn wir von unserer Prämisse „Ambulant vor Stationär“ überzeugt sind, kann ein Familiensystem so dysfunktional sein, dass sich die Notwendigkeit ergibt, junge Menschen aus diesem System herauszunehmen. Wir kamen 2013 an diesen Punkt und mussten/wollten für 4 Geschwister, die zuvor in einer ambulanten Hilfe durch uns betreut wurden, einen Ort schaffen, an dem sie so familienähnlich wie möglich aufwachsen konnten. So entstand unsere Geschwisterwohngruppe in zwei zusammengelegten Wohnungen in Dresden-Prohlis. Vielleicht ist der Standort nicht sexy – aber er liegt in unmittelbarer Nähe zur Herkunftsfamilie und im gewohnten Lebensumfeld der Kinder. So konnten diese z.B. ihre Schulen, Freunde, Familie und Sportvereine weiterhin selbstständig aufsuchen und damit ein, an den Umständen gemessen, großes Maß an Kontinuität genießen. Inzwischen sind neun Jahre vergangen und wir haben das erste Geschwisterpaar in die Selbständigkeit entlassen und ein neues Paar aufgenommen. Gemeinsam mit den neuen Kleinen konnten wir Prohlis neu entdecken und genießen zum Beispiel den großen autofreien Hof mit Kletterspinne. Dort können unsere Kleinen Freunde aus dem Kindergarten treffen.

In unserer WG hat jeder junge Mensch sein eigenes Zimmer, es gibt 2 Bäder, einen Wohn- und Essbereich und ein Zimmer mit kleinem Büro für die Betreuer.  Direkt vor der Haustür gibt es einen coolen Spiel- und einen Bolzplatz für die schnelle und eigenständige Befriedigung des Bewegungsdranges. Darüber hinaus nutzen wir gerne unseren Garten (Verlinkung), unseren Sportraum und freuen uns darauf, bald wieder eine Schwimmhalle und ein Freibad fußläufig entfernt in Prohlis zu haben.

Die Tagesstruktur in unserer WG ist sehr individuell, je nach außerschulischen Aktivitäten. Wir fördern und fordern dabei intensiv die Nutzung von GTA’s und Mitgliedschaften in Sportvereinen, auch wenn dies Mehraufwand bedeutet und auch anstrengend sein kann. Da zur Tagesstruktur bei jungen Menschen auch die Mediennutzung gehört, begleiten wir diese strukturierend und nicht etwa restriktiv. Ab einem gewissen Alter dürfen und sollen demnach alle auch ihre eigenen Devices (von uns entsprechend Jugendschutz konfiguriert) besitzen und nutzen, um auch die Medienkompetenz zu fördern.

Die Wochenenden und Ferien versuchen wir erlebnisreich zu gestalten. Unsere Kids sind aufgrund der Skilager der letzten Jahre gute Ski- oder Snowboardfahrer. Sie kennen viele Campingplätze die wir mit unserem Bus anfahren können und finden auch Ferienlager ohne uns ganz cool. Freunde oder Freundinnen unserer jungen Menschen können gern zu Besuch kommen und auch bei uns übernachten. Darüber hinaus gibt es auch Umgangswochenenden bei der Herkunftsfamilie.Da es uns sehr wichtig ist, dass die jungen Menschen Einblicke in andere Lebenswelten und Familiensysteme erhalten, haben sich u.a. Besuche bei den Betreuenden, z.B. anläßlich von Familienfeiern, als sinnvoll und beziehungsvertiefend erwiesen.

Unsere ersten erwachsenen Bewohner*innen haben uns gezeigt, dass unser Konzept funktioniert. Wir konnten die Entwicklung der Beiden durch das spezielle Setting der Wohngruppe, durch die Individualität und Kontinuität der Betreuenden und die intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit der Herkunftsfamilie positiv beeinflussen. Seit März 2021 wohnen beide selbständig in ihrer eigenen Wohnung und haben ihr Abitur bzw. ihre Berufsausbildung absolviert.

Nach dem Auszug unserer Großen zogen wieder ganz Kleine ein, denen wir eine ähnlich stabile Zukunftsperspektive bieten möchten.

So wohnen in unsere WG jetzt als ein Geschwisterpärchen zwei echte „Teenies“ ( 14 und 15 Jahre ) und als zweites Geschwisterpärchen ein Kindergartenkind ( 5 Jahre) und ein seit September stolzes Schulkind ( 6 Jahre).

Natürlich ist eine Wohngruppe mit Schichtbetrieb ein herausfordernder und verantwortungsvoller Arbeitsplatz. Wir empfinden die Arbeit in der WG dennoch als sehr angenehm. Dies hängt zum einen mit der Größe und der daraus entstehenden familienähnlichen Struktur, zum anderen mit der Arbeitsorganisation zusammen.

Wir sind z.B. bemüht, miteinander für alle Mitarbeitenden flexible Dienstpläne zu erstellen, die auch deren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Darüber hinaus wird es explizit begrüßt, wenn die Mitarbeitenden Schnittpunkte zu ihrem privaten Leben kreieren:

  • Freunde oder die eigene Familie feiern ein Fest und man hat selber Dienst? Dann führt der WG-Ausflug dorthin und alle haben etwas davon.
  • Die WG-Kinder und die eigenen Kinder / Neffen / Nichten wollen alle schon lange mal wieder in den Zoo, man kann sich aber nicht zerteilen? Dann organisiert man einen gemeinsamen Besuch.
  • Am Wochenende spielt der Lieblingssportverein oder es gibt eine interessante Messe? Dann sollte man seine Begeisterung teilen und die Kinder mitnehmen (gewisses Interesse vorausgesetzt).

Dadurch kann jeder Mitarbeitende für sich seine Work-Life-Balance austarieren und sich seine Wohlfühlmomente auch in der Arbeit schaffen. Neben der Stärkung der Bindung zwischen Betreuenden und den jungen Menschen, sind für diese gerade die Erfahrungen mit den Herkunftsfamilien der Betreuenden hoch interessant, stellen sie doch oft die einzigen außerhalb der eigenen Familie dar. Dies kann dann auch Ausgangspunkt für (auch schmerzliche) Reflektionen mit dem eigenen Familiensystem sein. 

Stellenangebot:

Sozialarbeiter*in, Sozialpädagog*in oder Erzieher*in (m/w/d) für Geschwister-WG

Wir sind ein privat-gewerblicher Anbieter von Hilfen zur Erziehung. Neben unseren ambulanten Hilfen betreiben wir seit sieben Jahren eine WG für 4 Geschwister in Dresden-Prohlis (mehr Informationen und Bilder unter https://cobema.de/geschwister-wg/). Für das Team dieser familienähnlichen Geschwister-Wohngruppe suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt Verstärkung.

Was uns wichtig ist:

Eine Wohngruppe mit Schichtbetrieb ist ein herausfordernder und verantwortungsvoller Arbeitsplatz. Wir sind daher immer bemüht, im Miteinander für alle Mitarbeitenden flexible Dienstpläne zu erstellen, die allen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen.

Unser Anspruch ist es, dass Arbeit Spaß machen darf: Alle Mitarbeitenden sollten also die persönlichen Interessen und Hobbys – im Interesse der Kinder – in die Arbeit einbringen. Dies hilft, die eigene Work-Life-Balance auszutarieren, sich Wohlfühlmomente zu schaffen und dadurch auch die Bindung zu den Kindern authentisch zu stärken.

Führerschein oder eigener PKW sind ausdrücklich keine Voraussetzungen für die Arbeit bei uns! Die WG hat zwar Zugriff auf einen Kleinbus, so dass Ausflüge etc. mit einem Fahrzeug absolviert werden können, aus ökologischen, sowie pädagogischen Gründen und weil wir in einer Großstadt leben, versuchen wir jedoch vieles mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu erledigen. Dafür ist, neben den Fahrrädern der Kinder, ein Dienstrad (E-Bike) vorhanden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit eines Jobrads mit privater Nutzung bzw. eines Arbeitgeberleasings eines Fahrrades.

Wir zahlen 1:1 an unsere Mitarbeitenden aus, was wir mit dem Jugendamt für die jeweilige Stelle verhandeln können (TvöD-SuE). Da wir in einem gemischtgeschlechtlichen Team arbeiten, ermutigen wir insbesondere Frauen zu einer Bewerbung. Diese werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

Was wir uns wünschen:

  • Abschluss als Sozialpädagoge, Sozialarbeiter oder Erzieher
  • Bereitschaft zur Schichtarbeit (Zweischichtsystem mit unterstützenden Zwischendiensten bei Bedarf, Schlafbereitschaft)
  • Flexibilität und Bereitschaft, verlässlicher Teil des Lebens der jungen Menschen zu werden
  • wöchentliche Arbeitszeit ca. 30h (individuelle Lösungen denkbar)

Wir freuen uns über Ihre Kurzbewerbung per E-Mail an bewerbung@cobema.de.